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Moin! |
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Zeit in der Natur steigert das Wohlbefinden und das Stresslevel sinkt. In Großstädten wie der unseren ist es auch deshalb so wichtig, dass Parks und naturnahe Räume leicht erreichbar sind. In unserem Interview mit Frank W. Jacob, seines Zeichens HafenCity Pionier seit 2004, berichtet er, wie sich sein Stadtteil in knapp 20 Jahren von der Sandgrube zum Wimmelbild entwickelt hat und wie bedeutend die kleinen Fluchten ins nahe gelegene Grün sind.
Würde ein Verbot von E-Scootern nach Pariser Vorbild unser Stresslevel senken oder sind die kontroversen Roller ein wichtiger Schritt in der Mobilitätswende? Diesem Streitpunkt nähern sich zwei unserer Fraktionäre aus entgegengesetzter Richtung an und wir liefern ein Zwischenergebnis in unserem Newsletter.
Außerdem werfen wir einen Blick nach Süden - jüngst wurde im Stadtteilbeirat Veddel die Machbarkeitsstudie für ein Soziales Stadtteilzentrum auf der Insel vorgestellt und es gibt gute Nachrichten, denn da geht was!
Last but not least laden wir Euch herzlich ein zu unserer Info-Veranstaltung mit Senator Anjes Tjarks zur Einführung des 49€ Tickets in den Kultur Palast Billstedt. Wann? Schon Morgen, Donnerstag, ab 18:00h. Wir freuen uns auf Euch.
Herzlich,
Henrike, Manuel und Sven Im Namen der GRÜNEN Fraktion Mitte
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Schlaglicht Hafencity: Von Pioniergeist und Wolkenkuckucksheimen
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Frank W. Jacob war einer der Ersten, der 2004 in die HafenCity zog und seitdem sein Zuhause dort gefunden hat. Im Interview berichtet Frank von den Freuden und Eigenarten eines Stadtteils, der erst erwächst. Seine Perspektiven sind persönlich, werfen aber auch grundsätzliche Fragen für gegenwärtige und zukünftige Stadtentwicklungsprojekte auf - und führen uns in einen besonderen Teil Mittes, der für Staunen und für Kritik sorgt.
Welche Chancen hat die Stadt in Deinen Augen als Bewohner mit so einem neuen zentrumsnahen Stadtteil genutzt und welche verschenkt? Für mich war vor allem der Weg dahin das Spannende. Auf die Vollendung der einzelnen Bauprojekte habe ich nicht gewartet oder darauf, dass die Elbphilharmonie dann irgendwann endlich fertig wurde. Ich fand jeweils die Schritte dazwischen spannend. Mir war natürlich bewusst, 2004, dass das jetzt nicht mit einem Fingerschnippen fertig wird. Seit fast 20 Jahren bin ich jetzt hier und das Augenscheinliche ist natürlich, dass ein Stadtteil um uns herum gewachsen ist. Das für mich bemerkenswerteste ist natürlich, dass sich hier ganz viele unterschiedliche Habitats gebildet haben. Mit ganz vielen neuen Menschen, die hier leben oder arbeiten und Menschen, die hier hinkommen, um sich Sachen anschauen und Sachen zu erleben. In Puncto Versäumnisse ist das Verkehrskonzept für die HafenCity zu nennen, das immer noch auf einem Verkehrskonzept der 90er und frühen 2000er-Jahre basiert - 4, 6 und sogar 8-spurige Straßen, der Fahrradverkehr wurde erst nachträglich berücksichtigt, und das immer noch zu wenig und qualitativ schlecht, wie die letzten tragischen Unfälle mit Fahrradfahrer*innen und Fußgänger*innen beweisen.
Wo sollte Deines Erachtens nachgebessert werden? Die HafenCity wird immer ausstrahlen, dass sie ein ehemaliges Industriegebiet ist - viel Beton und Stein und versiegelte Böden, das war ja auch so gewollt. Die punktuellen Parks und Grünflächen sind gut geworden, aber in Relation zur gesamten Größe des Stadtteils unbedeutend. Deshalb ist es so wichtig, gute Verbindungen in die benachbarten Grüngebiete zu schaffen, wie z. B. zum Entenwerder Elbpark, wo demnächst eine neue Fußgänger*innen- und Radfahrer*innenbrücke die HafenCity mit diesem fantastischen Park am Wasser viel enger und besser verbindet. Außerdem wird seit nunmehr 20 Jahren davon gesprochen, die Innenstadt zwischen Hauptbahnhof und Rathaus für Fuß- und Radverkehr besser mit der HafenCity über die Willy-Brand-Straße hinweg zu verbinden. 20 Jahre. Passiert ist nichts. Gerade schlägt die neue Innenstadtkoordinatorin eine Seilbahn vor. Ernsthaft? Wir brauchen nicht weitere 20 Jahre Wolkenkuckucksheime, sondern gute, solide Projektvorschläge, die dann auch zeitnah in die Umsetzung gehen können. Ansonsten wird es weitere 20 Jahre die künstliche Trennung zwischen Innenstadt und HafenCity geben - zum Nachteil der Bewohner*innen, der Tourist*innen, der Geschäftstreibenden, und damit auch zum Nachteil der ganzen Stadt Hamburg. Die Überwindung der Willy-Brand-Straße ist eine Jahrhundertaufgabe, aber sie muss endlich angegangen werden, da es keine Alternative dazu gibt.
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Soziales Stadtteilzentrum Veddel: “Es ist machbar!”
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Eine alte Idee hat einen entscheidenden Schritt nach vorn gemacht: Das Stadtteilzentrum für die Veddel! Die Vorstellung der Machbarkeitsstudie im vergangenen Stadtteilbeirat wurde vom beauftragten Architekturbüro Knaack & Prell mit dem Satz “Es ist machbar!” so pointiert wie verheißungsvoll eingeleitet. In der Machbarkeitsstudie wurden verschiedene Varianten und auch Standorte geprüft; im Ergebnis stellt sich eine Realisierung im bestehenden Kirchengebäude nebst neuem Anbau als die beste Variante dar - eine überraschend positive Nachricht, stellt man z.B. in Rechnung, was für eine energetische Herausforderung ein altes Kirchengebäude ist!
Das geplante Stadtteilzentrum liegt damit direkt im Herzen der Veddel, unter dem markanten Kirchturm und der umgebenden Grünanlage als Vorgarten. Was soll im Inneren stattfinden? In einem aufwändigen Verfahren wurden die Bedarfe des Stadtteils ermittelt und sind besonders detailliert in die Machbarkeitsstudie eingeflossen. Hier wurden bereits die Hausaufgaben für die übernächste Stunde mitgemacht: Die Veddel ist hellwach, wenn sie zur Beteiligung eingeladen ist - und weiß, was sie will! Das Stadtteilzentrum soll der Poliklinik Perspektive und Raum geben, um eine für die Veddel so wichtige umfassende Gesundheitsversorgung besser anzubieten. Außerdem werden einige bekannte lokale Akteure unter der Überschrift “Bildung und Beratung” an diesem Ort zusammengeführt. Ein wesentlicher Teil der Räumlichkeiten soll dem Stadtteil zur freien Nutzung zur Verfügung gestellt werden.
Grobe Pflöcke sind hier also eingeschlagen, im nächsten Schritt geht es in ein noch zu konkretisierendes Wettbewerbsverfahren mit Zeithorizont im Herbst 2023. Parallel dazu wird weiter am Nutzungskonzept gearbeitet. Wichtige Fragen sind weiterhin offen: Wer betreibt das Stadtteilzentrum? Können dort lokale Vereine ihre Bürotätigkeiten und Gespräche abwickeln? Kann das neue Stadtteilzentrum eine weitere Anlaufstelle für die Veddeler Jugend werden? Insbesondere die letzte Frage wurde im Rahmen der Sitzung intensiv diskutiert.
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E-Scooter - Ein Beitrag zur Mobilitätswende oder nur ein Ärgernis? |
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E-Scooter und Autos raus aus Paris? Die französische Hauptstadt taucht dieser Tage häufiger als mögliches Vorbild für Hamburg auf, erst kürzlich titelte die MoPo “Was Hamburg von Paris lernen sollte”. Auch in unserer Fraktion ist das Thema E-Scooter ein viel und kontrovers diskutiertes Thema: Ein dialogischer Pro-und-Contra-Abschlag zwischen unseren Fraktionären Jörg Behrschmidt und Max Wiesner.
Gegen ein Verbot ist Max Wiesner, führerscheinloser Verkehrsforscher, der zu Innovationsprojekten im Mobilitätslabor forscht und uns im Elbbrückenausschuss vertritt: Das Verbot von E-Scootern brächte kaum etwas und wäre als Rückschritt für die Mobilitätswende zu bewerten. Wenn wild herumstehende Scooter ein Ärgernis sind, so ist eine bessere Regulierung der erfolgversprechende Weg. Gute Praxis dazu gibt es in der Sternschanze. Solche Scooter-Abstellflächen kann man fein über die Quartiere verteilen und zu kleinen Mobilitätsstationen ausbauen, indem man sie auf U-, S-Bahn- und Bus-Halte sowie Stadtrad-Stationen verteilt. Dass sie dort gebraucht werden, ist evident: Mit dem ÖPNV ist es in Hamburg in vielen Quartieren nicht weit her, vor allem nachts. Scooter sind dann eine gute und individuelle Möglichkeit, die erste/letzte Meile beispielsweise zur S-Bahn zurückzulegen. Sie eignen sich für spontane Wege und sind lokal emissionsfrei. Jede lokal emissionsfreie Mobilitätsalternative kann einen Beitrag zur Mobilitätswende leisten! Die Nutzung eines Pkw ist vor allem in Stoßzeiten unbequem und die Ankunftszeit schwer zu planen. Der ÖPNV ist zu Spitzenzeiten ebenfalls häufig voll belegt, vor allem einige Buslinien. Ab Mai wird der Druck auf alle öffentlichen Verkehrsmittel mit der Einführung des „Deutschlandtickets“ noch einmal drastisch zunehmen. Ja, E-Scooter sind in ihrer Gesamtbilanz kein ökologisches Wunderwerk. Solange in unserer Hansestadt aber in der Mehrzahl der Quartiere das Abstellen von völlig übermotorisierten PKW komplett kostenlos ist, hielte ich ein E-Scooter-Verbot für das Schießen mit Kanonen auf Spatzen.
Die Möglichkeit eines Verbotes will Jörg Behrschmidt, Spezialist für erneuerbare Energien und Gutachter für Energieeffizienz, nicht ausschließen. Er ist unser Sprecher im Bauausschuss: E-Scooter sind nur dann ökologisch, wenn sie Fahrten mit Autos ersetzen. Realität laut Umweltbundesamt ist, dass nur zwischen 5 % bis 9 % der Fahrten mit E-Scootern eine Autofahrt ersetzt haben, trotz der Staus zu Stoßzeiten. Hingegen werden rund 50 % der Fahrten von Nutzer*innen unternommen, die vorher zu Fuß, also nicht motorisiert unterwegs waren. Dies belegt auch die durchschnittliche Weglänge pro Fahrt von 2 km. Die Lebensdauer der E-Scooter hat sich zwar seit Beginn durch austauschbare Akkus verbessert. Dadurch hat sich die CO2-Freisetzung pro Personenkilometer verringert und beträgt nun rund die Hälfte eines allein gefahrenen PKWs. Damit kann nicht davon ausgegangen werden, dass E-Scooter ökologischer sind als PKWs. Man muss sich auch die Frage stellen, ob man für 2 km unbedingt motorisiert unterwegs sein muss oder ob das in Hamburg erfolgreiche Stadtrad nicht ausreicht. Viele sprechen gerne von E-Scootern zur Überbrückung der letzten Meile. Dieses Argument trägt aber in Deutschland nicht. Dazu müssten E-Scooter anstelle in der City in den Randbezirken eingesetzt werden. Damit ist aber kein Geld zu verdienen, daher werden diese im Stadtinneren verteilt und dienen dort eher dem Freizeitvergnügen als der Verkehrswende. Damit muss die Frage erlaubt sein, ob die erhöhte Unfallzahl und die Behinderung und Gefährdung von Fußgänger*innen mit dem jetzigen Sharing Ansatz gerechtfertigt sind oder ob man über ein Verbot des E-Scooter Sharings, wie in Paris erfolgt, nachdenken sollte. Aber vielleicht löst sich das Problem in der City ja von allein, wenn endlich feste Abstellplätze eingerichtet werden und man den E-Scooter nicht mehr vor jeder Tür abstellen kann, sondern bis dahin noch ein Stück zu Fuß gehen muss.
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Schaffung eines Grillplatzes im Schleemer Park
Wir freuen uns über den so beliebten und belebten Schleemer Park. Das “wilde” Grillen führt jedoch häufig zu starker Vermüllung und Beschädigung des Rasens. Um gemeinsames Grillen ohne diese negativen Nebeneffekte in Zukunft zu ermöglichen, haben wir im Regionalausschuss Billstedt beantragt, dass die Verwaltung eine Aufstellung eines stationären Grills und entsprechende Müllbehälter prüfe. Diese einfache Prüfung wurde von der Koalition aus SPD, CDU und FDP abgelehnt. Unseren Antrag findest Du hier.
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Infoveranstaltung zum Deutschlandticket
27. April 18:00 - 19:30 Uhr
im Kultur Palast Billstedt
Öjendorfer Weg 30a
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Das beste Ticket für Hamburg – so einfach war ÖPNV noch nie
Auf dem Podium:
Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende
Sonja Lattwesen, MdHB und Wahlkreisabgeordnete
Sven Dahlgaard, stell. Fraktionsvorsitzender der Bezirksfraktion und Mitglied im Regionalausschuss Billstedt
Am 1. Mai ist es soweit, das Deutschlandticket geht an den Start. Für nur 49 Euro im Monat können Fahrgäste bundesweit den Nahverkehr in der 2. Klasse nutzen und Hamburg bietet noch mehr. Gemeinsam mit unseren Gästen werden wir die Besonderheiten des HVV-Deutschlandtickets vorstellen und darüber sprechen, wie Schüler*innen, Auszubildende, Angestellte und vor allem Menschen mit geringem Einkommen in Hamburg-Mitte direkt von den verschiedenen Möglichkeiten profitieren können.
Diskutieren Sie mit uns, was dieses Ticket für die Verkehrswende in Hamburg-Mitte bedeutet und wie es damit gelingen kann, Menschen den Zugang zu klimafreundlicher Mobilität zu erleichtern.
Anmeldung nicht erforderlich.
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Donnerstag, 27.04.2023, 19:30 Uhr Kultur Palast Billstedt, Öjendorfer Weg 30a
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Dienstag, 09.05.2022, 18:30 Uhr Ort wird auf unserer Website bekannt gegeben
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Montag, 08.05.2023, 18:30 Uhr Burchardstraße 19 und auf Zoom |
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