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Moin!
 
Wir können uns noch gut an den Jahresbeginn vor einem Jahr erinnern: Wie üblich wohnte dem Januar ganz viel Erwartung inne, frei nach dem Motto "Neues Jahr – neues Glück". Der Rest ist Geschichte oder besser gesagt Zeitgeschehen, denn angesichts des andauernden Krieges, der Bilder aus Lützerath und der – zugegebenerweise immer zu dieser Jahreszeit –  kurzen Tage, ist die Stimmung, so scheint es, dieses Jahr verhaltener. 

Heute in der Teeküche einem angeregten Gespräch über Ausstiegsfantasien in Richtung sonnigere Gefilde gelauscht –  und uns kurz an einen warmen, friedvollen Ort geträumt. Wir wünschen gerade deshalb ein herzliches Willkommen zum ersten Bezirksnewsletter des Jahres! Das Jahr ist jung und noch im Werden, packen wir es an. 

Passend zur Stimmung nähern wir uns in diesem Newsletter dem Thema Resilienz an – denn natürlich belastet das Krisenpotpourri uns alle und da hilft es, die eigene Widerstandsfähigkeit zu stärken und das Gute im Blick zu behalten. 

Auf ein Wort trafen wir uns mit unserer Fraktionärin Karin Heuer. Karin erzählt uns ausführlich über ihr Leben in einer Wilhelmsburger Baugemeinschaft und die vielen Vorzüge, die diese Form des Zusammenlebens mit sich bringt. Ferner waren wir hinter den Kulissen des FC St. Pauli und kommentieren die Verkehrsplanung in der Gartenstadt Öjendorf. 

Wir wünschen viel Vergnügen bei der Lektüre! 

Herzlich
Henrike, Manuel und Sven
Im Namen der GRÜNEN Fraktion Mitte
 
 
 
 
 

 
"Das Wohnen in der Baugemeinschaft hat für mich nur Vorteile"
 
Karin Heuer hat ihr ganzes Erwachsenenleben lang in GRÜNEN Zusammenhängen gewirkt. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin einer Grünen Abgeordneten in der Bundestagsfraktion, hat 25 Jahre lang die Heinrich-Böll-Stiftung in Hamburg geleitet, war stellvertretende Kreisvorsitzende der GRÜNEN in Hamburg-Mitte und gehört der GRÜNEN Fraktion im Regionalausschuss Wilhelmsburg-Veddel an. Sie ist in Wilhelmsburg auch in anderen Kontexten aktiv und lebt seit 10 Jahren in einer Baugemeinschaft am Rande des Inselparks.

Was ist eine Baugemeinschaft?
Eine Baugemeinschaft besteht aus Menschen, die sich beispielsweise aus dem Freund*innenkreis oder der Nachbarschaft kennen und den Wunsch haben, zusammenzuleben. In der Regel suchen sie dann nach einem geeigneten Grundstück, das sie gemeinsam bebauen oder nach einer geeigneten Bestandsimmobilie, die sie nach den eigenen Vorstellungen umgestalten möchten. Häufig organisieren sie sich in Genossenschaften.
In unserem Fall lief es jedoch etwas anders. Die Stadt hat 2009 unter dem Motto "Baugrundstück sucht Bauherren" für ein Grundstück explizit eine Baugemeinschaft gesucht, die für die IBA 2013 dieses bis dahin bebauen sollte. Ich war damals aktiv auf der Suche nach einer Baugemeinschaft, da ich nach dem Tod meines Partners nicht allein leben wollte und habe mich auf das Angebot gemeldet – als potentielle Bauherrin. Alle Einzelpersonen, Paare und Familien haben sich so zusammengefunden und sind dann eine Baugemeinschaft geworden.

Welche Vorteile für die Allgemeinheit ergeben sich aus der Förderung von Baugemeinschaften?
Das Leben in Baugemeinschaften wirkt dem großen Problem zunehmender Vereinzelung und Vereinsamung in Großstädten entgegen. Immobilien, die von Genossenschaften gebaut werden, sind dem Immobilienmarkt und der Spekulation entzogen. Das kann dabei helfen, die Preisspirale zu durchbrechen.
Sehr interessant ist in diesem Zusammenhang auch das Mietshäuser Syndikat, das als "beste Genossenschaft, die keine ist" ausgezeichnet wurde. Der Projektverbund berät selbstorganisierte Hausprojekte und beteiligt sich an Projekten, damit diese dem Immobilienmarkt entzogen werden und bezahlbarer Wohnraum erhalten bleibt. 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 
Ein Blick hinter die Kulissen des FC St. Paulis
 

MITTEn drin! ist ein Format des GRÜNEN Kreisverbands, in dem wir uns regelmäßig mit lokalen Akteur*innen aus Hamburg-Mitte treffen. Dieses Mal ging es gemeinsam mit unserem Fraktionsvorsitzenden, Manuel Muja, zum Rundgang hinter die Kulissen des FC St. Pauli – ins Millerntorstadion. Während der Saison trifft man Manuel hier sowieso alle zwei Wochen auf der Gegengerade an, doch dieses Mal drehte es sich nicht um das Runde, das ins Eckige muss, sondern um einen Perspektivenwechsel.

Die Millerntorführung führte uns direkt bis an den Spielfeldrand – betreten durften wir diesen allerdings nicht, da sich der Rasen derzeit noch für den ersten Spieltag erholt –, in die Spieltagskabine des magischen FC und auch in einige individuell gestaltete Logen durften wir einen Blick werfen.

Bis in die 1980er  war der FC St. Pauli, der heute das gesamte Viertel und große Teile Mittes (und darüber hinaus) prägt, ein durchschnittlicher, sportlich eher mittelmäßiger Fußballverein. Erst durch die Hausbesetzer*innenszene rund um die Hafenstraße pilgerte mit einem Mal ein neues, linkes und für Fußballfans ungewöhnlich politisches Publikum auf die Ränge.

Im Anschluss an die Führung trafen wir Vizepräsidentin Christiane Hollander und ihre Mitarbeiterin Lena Jost zum Gespräch, um uns über die vielen sozialen Angebote und das nachhaltige Engagement des Vereins auszutauschen. Das Bienenprojekt, Obdachlosenhilfe und Musikschule sind nur einige der unterstützungswürdigen Projekte der Kiezhelden. Auf sehr authentische Art und getreu dem Motto "Erlebnis über Ergebnis" wurden uns die Arbeit und die Werte des FC St. Pauli näher gebracht und bleiben uns sicherlich lange in Erinnerung.

 
 
 
 

 
Resilienz (nicht nur) im politischen Ehrenamt
 
Resilienz ist eines der Buzzwords unserer Zeit – kaum ein Bereich, in dem das Schlagwort einem nicht entgegenkommt. Und das nicht ohne Grund: Zählte es für viele lange Zeit zum guten Ton, die Zähne zusammenzubeißen, erkennen immer mehr Menschen, dass die persönliche Widerstandsfähigkeit gepflegt werden will – und dabei viel mehr ist als ein Modewort, Dauerkrisenmodus sei Dank.
Ehrenämter geben vielen Menschen Sinn und tun gut, ohne Frage. Nicht von ungefähr engagieren sich rund 40% der über 14-jährigen in Deutschland freiwillig. Sie leiten Gruppen im Breitensport, lesen Kindern vor, leisten Älteren Gesellschaft, unterstützen Obdachlose, engagieren sich bei der Feuerwehr, in der Kirche oder bei Wahlen. Viele Organisationen könnten ohne ehrenamtliche Mitarbeitende ihren Betrieb schlicht nicht aufrechterhalten. Gerade die Kommunalpolitik ist da ein konkretes Beispiel: Unsere Fraktionär*innen in der Bezirksversammlung Hamburg Mitte erfüllen mit ihrer Arbeit ein Ehrenamt.
Ehrenämter kommen auch mit Herausforderungen einher und können, wenn alles zu viel wird, ins Gegenteil umschlagen. Dem setzen wir aktiv etwas entgegen und organisieren im ersten Halbjahr 2023 eine Fortbildung für unsere Fraktion. Gute Resilienz zeigt sich angesichts schwieriger Situationen: Ruhe und Zuversicht bewahren zu können, den Überblick zu behalten und sich durch Veränderungen nicht aus der Bahn werfen lassen. Und wenn es doch einmal passiert, sich zügig wieder zu berappeln. Alles Fähigkeiten, die uns in der politischen Arbeit zu Gute kommen. Wir sind uns sicher: Dieser Workshop wird uns allen gut tun, denn Prävention ist so viel wirksamer als Intervention. 
 
 
 
 
 
GRÜNER SENF
 

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Verkehrsplanung: Neue oder doch alte Gartenstadt Öjendorf?
Kommentar von Jörg Behrschmidt, unser verkehrspolitischer Sprecher
Die Koalition aus SPD, CDU und FDP brachte in der Januar-Sitzung der Bezirksversammlung einen Antrag ein, der sich mit der Mobilität im Projekt "Neue Gartenstadt Öjendorf” beschäftigt. Dabei handelt es sich um ein Stadtteil- und Wohnungsbauprojekt für rund 5.000 Menschen im Hamburger Osten. Im Antrag wird ein zeitnahes Mobilitätskonzept gefordert, da der Stellplatzschlüssel von der Konzeption her mit 0,7 angesetzt ist. Der Stellplatzschlüssel gibt an, wie viele Parkplätze pro Wohneinheit im Quartier entstehen müssen. Auf den ersten Blick lassen die Ausführungen und ein angepeilter Stellplatzschlüssel von 0,7 vermuten, dass sich die Koalition hier für eine moderne Verkehrsführung auf der Basis von Radverkehr und ÖPNV einsetzt. Doch weit gefehlt. Schaut man sich den Petitumspunkt 3 des Antrags an, kann man hierzu seine Zweifel bekommen: "Sollte keine Finanzierung [...] gesichert sein, ist der Bebauungsplan [...] auf die stark überwiegende Nutzung von individuell finanzierten MIV (Anmerkung der Redaktion: Motorisierter Individualverkehr) der Nachbarquartiere [...] anzupassen." 
Dieser Petitumspunkt stellt damit nichts anderes als ein Einfallstor für die Projektentwickler*innen dar, um mehr Parkplätze als die angedachten 0,7 pro Wohnung zu schaffen. Es könnten mit einem Stellplatzschlüssel von 1,5 bis 2,0 mehr als doppelt so viele Parkplätze entstehen als die jetzigen Planungen vorsehen. Die Koalition zeigt damit, dass sie weiterhin nicht an einem zukunftsfähigen Mobilitätskonzept interessiert ist. Dies wurde auch in den Statements einzelner Abgeordneter deutlich, die mehr Parkplätze fordern, anstatt konkrete Vorschläge für ein modernes, zukunftsfähiges Mobilitätskonzept einzubringen - das ist einem neuen Quartier nicht würdig!
 
 
 
 
 
 
GRÜNES SCHAUFENSTER
 
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Das geht transparenter: Jugendarbeit in Mitte
Wir haben drei kleine schriftliche Anfragen an das Bezirksamt geschickt, es geht um die bezirkliche Jugendarbeit. Wir wollen wissen, ob die Verwaltung in naher Zukunft die Strukturierung der Jugendhilfeplanung verbessert und welche Gremien und Ämtern sie hierbei einbeziehen wird. Wir sehen einen hohen Nachholbedarf in der Gründung von Arbeitsgemeinschaften und der Beteiligung verschiedener Akteur*innen der Kinder- und Jugendarbeit. Außerdem fordern wir Auskunft über die eingesetzten Mittel der Initiative zur Umsetzung der Sozialräumlichen Integrationsnetzwerke der Jugend- und Familienhilfe (SIN), die u.a. die Situation Geflüchteter verbessern sollen. Der Jugendhilfeausschuss ist in die Planungen und die Mittelvergabe bisher nicht einbezogen worden. Wir sind auf die Antworten des Bezirksamts gespannt. Mehr dazu in unseren Anfragen.
 
 
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Kunst im Gespräch
Kunst kann schön sein. Kunst darf irritieren. Und ist im besten Fall Antriebsfeder für gesellschaftliche Visionen. Letzterem hat sich die Hamburger Kunstmeile (Brucerius Kunst Forum, Deichtorhallen, Hamburger Kunsthalle, Hamburger Kunstverein, Museum für Kunst und Gewerbe) nun verstärkt verschrieben. Die Stadtgesellschaft mitnehmen und den Klimawandel thematisieren - viel sympathischer geht es aus GRÜNER Sicht kaum. Im Gespräch mit unserer Fraktionsvorsitzenden, Henrike Wehrkamp, wurden das Picknick am Wall und die Pläne für die Zukunft besprochen, wir bleiben in Kontakt!
 
 
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Nicht einfach nur reden
In unserem Bildungs- und Vernetzungsformat "Grüner Stoff" laden wir uns Expert*innen und Engagierte in die Fraktionssitzung ein, die uns von ihrer Arbeit berichten. In unserer Sitzung am 16.01. hatten wir Besuch aus der Kommunikationsabteilung der GRÜNEN Bürgerschaftsfraktion. "Tue Gutes und rede darüber” - aber wie genau? Wie wir unsere Erfolge und unsere Themen zielgerichtet unter die Leute bringen können, war der Schwerpunkt eines informativen Austauschs.  
 
 
 
 
 
 
Veranstaltungstipp
 
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Sprache formt Gesellschaft: Wie wir unsere Verfassung ins 21. Jahrhundert holen mit Lena Zagst, MdHB
26. Januar, 19:00 Uhr im Rathaus
Es ist Zeit für ein Update für die Hamburgische Landesverfassung. Denn sie stammt noch aus den 1950er-Jahren! Ganz vorne steht: Hamburg ist Welthafenstadt und Wirtschaftsmetropole. Aus heutiger Sicht fragen wir uns:  Was ist mit Europa? Menschenrechten? Einer Absage an den Nationalsozialismus? Fehlanzeige. Die vielfältigen Lebensgeschichten seiner Bürger*innen macht Hamburg erst zu dem, was es ist. Das soll sich auch in unserer Landesverfassung wiederfinden. Was wir hierfür brauchen: Ein klares Bekenntnis zu einem geeinten Europa. Kinderrechte. Der Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus und jede Form der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit. Fraktionsübergreifend werden wir diese Ziele in die Präambel unserer Hamburgischen Verfassung aufnehmen. Welche Bedeutung die Landesverfassung heute hat und warum diese Änderungen in der Präambel wichtig sind, diskutiert Lena Zagst, stv. Vorsitzende und Sprecherin für Verfassung der Grünen Fraktion Hamburg mit Prof. Dr. Markus Kotzur, Professor für Völker- und Europarecht an der Universität Hamburg, der Sprecherin für Europapolitik der Grünen Fraktion Hamburg, Alske Freter, und dem Antisemitismusbeauftragten der Stadt Hamburg, Stefan Hensel.Genauer Veranstaltungsort wird nach Anmeldung bekannt gegeben. Um Anmeldung wird gebeten: anmeldung@lena-zagst.de   
 
 
 
 
 
 
Termine
 
 
 
Fraktionssitzung
Montag, 06.02.2023, 18:30 Uhr
in der Burchardstr. 19 und Online auf Zoom
 
 
AG Stadtentwicklung & Mobilität
Montag, 27.02.2023, 18:30 Uhr
Online auf Zoom
 
 
AG Soziales
Montag, 28.02.2023, 18:30 Uhr
Ort wird auf unserer Website bekannt gegeben
 
 
 
 
 
 
 
 
   
 
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Burchardstraße 19
20059 Hamburg

 
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